2. Die Theorie der Stereofotografie


3. Aufnahmetechnik



Es gibt mehrere Möglichkeiten zur Erstellung von Stereobildern. Das sind z.B.


Die wohl verbreitetste und beliebteste Möglichkeit der Erstellung von 3-D Bildern ist der fotografische Weg.
Daher möchte ich hier nur auf die fotografische Erzeugung von Stereobildern eingehen.
Auf die Möglichkeit Rasterbilder, welche aus mindestens 3 bis 12 oder in Ausnahmen auch mehr Einzelbildern bestehen, möchte ich ebenfalls nicht eingehen.

Folgende Möglichkeiten gibt es, die zwei Halbbilder, die zu einem Stereobildpaar gehören, aufzunehmen.

3.1. Aufnahme der beiden Halbbilder nacheinander (Sukzessivverfahren)


Beim sogenannten Sukzessivverfahren werden die beiden Halbbilder nacheinander aufgenommen. Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, dass nur eine normale Fotokamera benötigt wird und die Aufnahmebasis frei gewählt werden kann. Der große Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch darin, dass sich zwischen beiden Aufnahmen nichts bewegen darf, was sich im Bildausschnitt befindet. Der Bildinhalt der beiden Halbbilder muss ja immer identisch sein. Daher ist dieses Verfahren für die Aufnahme in freier Natur nur bedingt geeignet, da viele Dinge wie Wolken oder Blätter durch den Wind meist in Bewegung sind.
Da ich bei diesem Verfahren flexibel mit der Aufnahmebasis bin, hat es eine große Bedeutung für die Aufnahme statischer Objekte.
Im Nahbereich kann man je nach Abbildungsmaßstab eine Basis wählen, welche nur wenige Millimeter oder auch noch weniger beträgt. Zur Aufnahme von Blüten, Mineralien oder dgl. ist dieses Verfahren daher ideal geeignet. Bei Verwendung von Blitzlicht ist darauf zu achten, dass das Blitzlicht für die zweite Aufnahme nicht mit verschoben wird. Ebenfalls ist es wichtig, dass bei der Verschiebung die Objektivachsen vor und nach der Verschiebung parallel zueinander stehen. Sie dürfen auf keinen Fall zum Objekt geneigt werden, da dies zu unterschiedlicher trapezförmiger Verzeichnung der beiden Halbbilder führen würde.
Um Aufnahmefehler wie Höhenversatz udgl. zu vermeiden, sollte die Kamera mit einem Stereoschlitten auf ein Stativ gesetzt werden. Als Stereoschlitten kann ein Einstellschlitten für Nahaufnahmen verwendet werden. Dieser wird quer zur Aufnahmerichtung an die Kamera angesetzt. Durch eine Skala, die an solchen Einstellschlitten oft vorhanden ist, kann beim Verschieben der Kamera für die zweite Aufnahme die Basis genau eingestellt werden.

Weiterhin ist es mit diesem Verfahren möglich, eine Basis von vielen tausend Kilometern zu wählen. So kann man z.B. durch Ausnutzung der Bewegung der Erde den Mond oder andere, noch weiter entferntere kosmische Objekte, stereoskopisch fotografieren.

Bei der Rahmung der Stereobilder, die durch parallele Verschiebung der Kamera entstanden sind, kommt es, um das stereoskopische Scheinfenster erzeugen zu können, beim linken Halbbild an der linken Seite und beim rechten Halbbild an der rechten Seite zu Bildverlust. Ist dieser Bildverlust rechts und links zu groß, sodass die nutzbare Bildbreite kleiner als der Rahmenausschnitt wird, muss man auf ein kleineres Bildformat zurückgreifen.

3.2. Gleichzeitige Aufnahme der beiden Halbbilder


Da sich die Dinge in freier Natur meistens in Bewegung befinden, können stereoskopische Aufnahmen oft nur durch die gleichzeitige Belichtung der beiden Halbbilder erfolgen. Dazu wird entweder eine Stereokamera verwendet oder zwei Kameras fest miteinander verbunden und gleichzeitig ausgelöst.

3.2.1. Aufnahmen mit einer Stereokamera

Abb.3.1 RBT Stereokamera X3

Die beste und bequemste Möglichkeit Stereoaufnahmen aufzunehmen, ist die Verwendung einer Stereokamera (siehe Abb.3.1). Leider ist das Angebot an Stereokameras nicht sehr groß. Es besteht die Möglichkeit, eine ältere Stereokamera aus den 1950er Jahren zu erwerben. Selbstverständlich sind diese Kameras nicht mehr auf dem technischen Stand unserer Zeit. Wer auch in dieser Richtung höchste Ansprüche stellt, kann eine modere Stereokamera kaufen. Jedoch sind diese Kameras sehr teuer und die Firma RBT in Deutschland ist fast der einzige Hersteller solcher Kameras auf dem Weltmarkt.


3.2.2. Aufnahmen mit zwei Kameras


Bei Verwendung von zwei Kameras ist darauf zu achten, dass beide Kameras fest miteinander verbunden und genau zueinander ausgerichtet sind. Zur Verwendung dieser Kameras zu Normalbasisaufnahmen ist es am günstigste, diese so dicht wie möglich auf eine gemeinsame Schiene zu schrauben und beide Verschlüsse so zu koppeln, dass sie völlig identisch auslösen. Der Vorteil dieser Anordnung ist, dass durch geeignete Vorrichtungen eine Veränderung der Basis möglich ist. Ein Nachteil ist jedoch, dass die optischen Achsen beider Kameras (die stereoskopische Basis) durch die Baugröße der meisten Kleinbildkameras nicht dichter als 10 cm zusammengeschoben werden können (die Normalbasis beträgt 6,5 cm).
Für Großbasisaufnahmen kann man beide Kameras auf je ein Stativ setzen. Es ist somit eine sehr große Basis mit einer entsprechend großen räumlichen Erfassung der Tiefe möglich. Man muss jedoch darauf achten, dass der stereoskopische Tiefenbereich (Nahpunkt) nicht überschritten wird.


4. Wiedergabetechnik


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